Hard Fork und Soft Fork - Was ist das und wo ist der Unterschied?

 

Hard Fork und Soft Fork - Was ist das und wo ist der Unterschied?

 

 

 

Wer sich mit Bitcoin und Blockchain beschäftigt, wird zwangsläufig auf die Begriffe Hardfork und Softfork stoßen. Sie stammen aus der Open Source-Community und beschreiben einfach nur das Updaten einer Software.


Die Blockchain von Bitcoin ist quelloffen, jeder kann sie nach Belieben kopieren und verändern. Das ist erwünscht, denn nur so kann sich die Software weiterentwickeln und neuen Fortschritten in der Technologie anpassen.

Im Gegensatz zu gewöhnlicher Software läuft die Blockchain aber auf tausenden von Rechnern in der ganzen Welt, die im Fall einer Änderung davon betroffen sein würden. Deshalb gibt es bei der Blockchain eine Community, die jedem Fork explizit zustimmen muss, bevor die Änderung vorgenommen wird. Das verhindert, dass Hacker oder Programmierer mit wenig Erfahrung heimlich die Spielregeln innerhalb des weitverzweigten Netzwerks ändern.

Die Ankündigung neuer Forks, egal ob hart oder weich, sorgt innerhalb der Blockchain-Community stets zu harten Debatten, unwissende Blogger und Massenmedien beschwören den Weltuntergang, weil sie nicht verstehen, was ein Fork wirklich ist. Wir ändern das und zeigen den Unterschied Hardfork und Softfork.

 

 

 

Hard Fork und Soft Fork einfach erklärt:

 

Ein neuer Hardfork oder Softfork ist so ähnlich wie das Erscheinen einer neuen Playstation. In der Kryptowelt entspricht die Blockchain der Playstation. Währungen wie Bitcoin sind die Spiele, die auf dieser Playstation laufen.

Sony möchte, dass du immer die neueste Technologie zu Hause hast. Deshalb erscheint alle paar Jahre eine neue Playstation. Aber nicht jeder hat das Geld, um sich ständig eine neue Spielekonsole zu kaufen. Trotzdem würde er gerne die aktuellsten Spiele spielen.

Manchmal schafft es Sony eine Abwärtskompatibilität zu erreichen. Spiele, die auf der neuen Konsole entwickelt wurden, funktionieren auch auf der alten. Der Nutzer muss dabei eventuell ein paar technische Einschränkungen akzeptieren. Auf der neuesten Playstation läuft das Spiel in Full-HD, auf der alten in schlechterer Auflösung, weil die alte Konsole keine Inhalte in Full-HD darstellen kann.

Das Ganze nochmal, als Beispiel Softfork: Die Blockchain erhält ein abwärtskompatibles Update. Nach dem Fork wird die Kryptowährung nur noch auf der aktuellen Version der Blockchain weiterentwickelt, die Programmierer sorgen aber dafür, dass die neue Version auch auf der alten Blockchain läuft. Es kann aber sein, dass nicht alle Funktionen auf der alten Blockchain verfügbar sind.

Kommt es zu gravierenden technischen Fortschritten, wird ein harter Schnitt notwendig. Die erste Playstation besaß ein CD-ROM-Laufwerk, aber irgendwann wurden diese Datenträger von DVDs und Blu-Rays abgelöst. Computerspiele sind heute so aufwändig, dass sie sich auch mit bestem Willen nicht auf eine CD-ROM quetschen lassen. Die alte Konsole besitzt kein Blu-Ray-Laufwerk, der Besitzer hat gar keine andere Möglichkeit als den Dinosaurier durch eine neue Playstation zu ersetzen.

Nach so einem harten Fork, der nicht abwärtskompatibel ist, entsteht ein neuer Zweig auf der Blockchain, der neue Technologien ausnutzt und nur noch ein paar grundsätzliche Bausteine mit der alten Blockchain gemeinsam hat. Eine Playstation 5 ist immer noch eine Playstation, unterscheidet sich aber gravierend von ihren Vorgängern.

Das hat auch Auswirkungen auf die Kryptowährungen, die in unserem Bild den Spielen entsprechen. Stell dir Bitcoin wie die fortlaufende Serie eines Computerspiels vor. Der erste Teil lief auf der Blockchain 1.0, seine Nachfolger laufen auf späteren, weiterentwickelten Versionen der Blockchain. Grundsätzlich sind es immer noch Bitcoin, aber sie sind nicht abwärtskompatibel und stellen deshalb eigene Währungen dar. Ein gutes Beispiel Hardfork ist Bitcoin Cash.

Es gibt auch Neuentwicklungen, die nur durch Hardforks in der Bitcoin-Blockchain möglich wurden, beispielsweise Litecoin und Dash. Diese Kryptowährungen entsprechen Spielen, die ausschließlich für die aktuelle Version der Playstation entwickelt wurden.

 

 

 

Beispiel Soft Fork:

 

Als der Bitcoin im Jahr 2009 das Licht der Welt erblickte, beschäftigten sich nur ein paar Computerfreaks damit. Sie konnten das Kryptogeld zu Hause am eigenen Rechner produzieren, Zahlungen und Überweisungen passierten in Echtzeit.

Doch mit zunehmender Akzeptanz traten Probleme auf. Je mehr Transaktionen vollzogen wurden, desto mehr Datenblöcke wurden der Blockchain hinzugefügt. Sie wurde immer länger, verbrauchte mehr Speicher und das Errechnen neuer Datenblöcke war bald nur noch in großen Rechenzentren möglich.

Der Programmierer Dr. Peter Wuille erkannte 2015 das Problem und schlug vor, den öffentlichen Schlüssel und die Signatur, die mit jeder Transaktion verbunden ist auszulagern, so dass diese Daten die Blockchain nicht länger belasten. Weil der öffentliche Schlüssel und die Signatur etwa 60 % der gesamten Transaktionsgröße ausmachen, konnte durch diesen Eingriff die Anzahl der möglichen Transaktionen fast verdoppelt werden.

Diese als SegWit bekannte Änderung an der Blockchain ist abwärtskompatibel und gilt deshalb als Softfork.

 

Beispiel Hard Fork: 

Obwohl die Idee mit dem Auslagern von Transaktionsdaten gut klingt, waren nicht alle am Bitcoin beteiligten Entwickler damit einverstanden. Sie schlugen vor, stattdessen die Größe der in der Blockchain vorhandenen Datenblöcke von 1 auf 8 Megabyte zu erhöhen. Damit wäre genug Platz geschaffen, um die Transaktionsdaten innerhalb der Blockchain zu speichern.

Es kam zu einer hitzigen Diskussion, aus der im August 2017 ein Hardfork resultierte. Wer SegWit unterstützte, blieb in der alten, originalen Blockchain und handelte weiterhin mit Bitcoin. Diejenigen, die größere Datenblöcke als Lösung sahen, schufen in der Blockchain einen neuen Zweig mit 8 Megabyte großen Datenblöcken und nannten ihn Bitcoin Cash.

Weil die alte Blockchain mit den größeren Datenblöcken nichts anfangen kann, ist der Fork nicht abwärtskompatibel. Bitcoin Cash, eine inzwischen ebenfalls etablierte Kryptowährung, benötigt 8 Megabyte große Blöcke, in denen sämtliche Transaktionsdaten enthalten sind.

 

 

 

Ein Hard Fork bringt Geld:


Wenn sich die Blockchain aufspaltet, muss das immer auch für die darauf laufende Kryptowährung gelten. Andernfalls käme es ständig zu doppelten Zahlungen und Überweisungen. Der Grund: Blöcke mit einer Größe, die mit beiden Blockchains kompatibel sind, würden auf beiden Blockchains gleichzeitig ausgewertet und verarbeitet werden.

Die Entwickler umgehen das Problem, indem sie eine neue Währung schaffen, die bis zum Zeitpunkt des Hardfork die gleiche historische Entwicklung hatte wie die alte und ab dem Zeitpunkt der Abspaltung unabhängig verwaltet wird.

Für die Besitzer der alten Währung bedeutet das erstmal einen Geldsegen. 2017 erhielten alle Besitzer von Bitcoin die gleiche Menge an Kryptogeld in der neuen Währung Bitcoin Cash ausbezahlt.

Nach einem Hardfork kommt es häufig vor, dass der Kurs der Originalwährung fällt. Das geschah auch bei der Einführung von Bitcoin Cash. Aber schon kurze Zeit später, als die Panik über den harten Fork verflogen war, schoss der Bitcoin-Kurs um 40 Prozent nach oben und auch der Nachfolger Bitcoin Cash etablierte sich auf dem Markt.

Auch das ist ein großer Unterschied Hardfork und Softfork. Bei einem Softfork bekommst du nichts, außer einem Softwareupdate für die Blockchain.

 

Eine wichtige Info über Soft Fork und Hard Fork:

 

Weil sich der technische Fortschritt nicht aufhalten lässt und weil Fehler in der Blockchain oft erst nach Jahren entdeckt werden, wird es auch in Zukunft immer wieder zu einem Softfork oder Hardfork kommen.

Das wissen leider auch Betrüger. Sie kopieren die als Open Source verfügbare Bitcoin-Blockchain, nehmen ein paar kleine Änderungen daran vor und verkaufen dies als neuen Fork. Das ist es aber nicht, es ist nur ein Betrug.



  • Recherchiere immer selbst, wenn ein neuer Softfork oder Hardfork in den Medien auftaucht. Betrüger missbrauchen gerne den Markennamen Bitcoin, um Vertrauen aufzubauen. Deshalb musst du sicherstellen, dass der Fork tatsächlich von den echten Bitcoin-Entwicklern stammt.
  • Sende niemals deine Bitcoin an eine andere Adresse, nur weil dich eine neu geforkte Blockchain dazu aufgefordert hat. Handelt es sich um einen echten, offiziellen Fork, erhältst du garantiert soviel neues Kryptogeld, wie du altes in deinem Bestand hast.
  • Sollte dich jemand dazu auffordern deinen privaten Schlüssel zu schicken, schalte am besten gleich die Polizei ein. Die echten Bitcoin-Entwickler wissen, wie wertvoll dieser Schlüssel ist und würden dich deshalb niemals zu einer derartigen Handlung auffordern.



Als normaler Nutzer brauchst du nichts weiter zu tun, wenn ein neuer, echter Fork kommt. Du bekommst eine neue, zusätzliche Wallet, in die automatisch das neu entstandene Kryptogeld gelegt wird. Es gibt keinen Grund, Angst vor einem Fork zu haben.

 

 

 

Das war mein packender Blogbeitrag mit dem Thema: 

 

Hard Fork und Soft Fork - Was ist das und wo ist der Unterschied?

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0